Autorenlesung mit Klaus Pumberger 18/19

Bereits zum zweiten Mal besuchte uns der Wiener Autor, um die Geschichte seiner Familie zu erzählen. „Worüber wir nicht geredet haben“ so lautet der Titel des Buches, von dem mittlerweile die dritte Auflage erschienen ist. Nicht geredet wurde über die Zeit der Option, über die Tatsache, dass die Familie Eppacher damals in ein Haus gezogen ist, das ursprünglich einem jungen jüdischen Mann gehört hatte.

Klaus Pumbergers Großeltern stammten aus Taisten und hatten sich während der Option für das Auswandern entschieden. Gemeinsam mit ihren 10 Kindern wurden sie nach Oberösterreich gebracht. Dort bekamen sie in der Nähe von Passau ein Haus zugewiesen, das im Zuge der Arisierung enteignet worden war. Wer zuvor in diesem Haus gelebt hat, darüber wurde in der Familie nicht geredet.

Jahrzehnte später rollte Klaus Pumberger die Geschichte wieder auf. In fast schon detektivischer Kleinstarbeit durchstöberte er Archive nach Informationen zu seiner Familie, aber auch nach dem weiteren Schicksal der jüdischen Familie Beer. Dabei riss er alte Wunden auf, schaffte aber auch die Voraussetzung für neue Begegnungen und Freundschaften. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich sehr interessiert und nützten die Gelegenheit, dem Autor Fragen über seine Arbeit und das Entstehen des Werkes zu stellen. Klaus Pumberger möchte mit seinen Lesungen gegen das Vergessen ankämpfen und die Schüler dazu anregen, sich auch mit ihrer eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen.